20. Bad Orber Gespräche zu kontroversen Themen im Gesundheitswesen als Referenztreff etabliert

Zum mittlerweile 20. Mal fanden die „Bad Orber Gespräche“, die Bayer-Plattform für einen offenen Dialog zu kontroversen Themen im Gesundheitswesen, in Berlin statt. Unter dem Titel „Entwicklung und Wandel in der Gesundheitspolitik“ diskutierten Experten aus Politik, Selbstverwaltung und Wissenschaft über vergangene und zukünftige Herausforderungen in diesem Politikfeld. Dass die „Bad Orber Gespräche“ nicht nur eine Marke, sondern auch ein Referenztreff für relevante gesundheitspolitische Entscheider geworden ist, zeigte sich am stetig steigenden Teilnehmerrekord: Gut 70 Entscheider und Experten, darunter wieder der CDU-Berichterstatter für Arzneimittel, Michael Hennrich, sowie Professor Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, waren der Einladung von Bayer HealthCare Deutschland gefolgt.

 

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20-jähriges Jubiläum der Bad Orber Gespräche

Geschäftsführer Frank Schöning würdigte bei seiner Begrüßung die traditionell offene Atmosphäre dieses Symposiums. Dadurch werde nicht nur das gegenseitige Verständnis gestärkt, sondern auch verschiedene Blickwinkel eingenommen und beleuchtet. Schöning erinnerte in seiner Rede an 20 Jahre permanenter Gesundheits- reformen und erklärte mit Blick auf die Pharmaindustrie: „Wir wissen, dass wir eine gesellschaftspolitisch nachhaltige Verpflichtung übernommen haben, durch Forschung und Entwicklung neue Arzneimittel zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen.“

 

Erwartungsgemäß ging Frank Schöning auf das zentrale Gesetz im Arzneimittelbereich, das Arznei- mittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), ein und resümierte: „Die Kunst besteht darin, bei den nach fünf Jahren dringend notwendigen Nachbesserungen eine neue Balance beim Ausgleich der unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Stakeholder zu finden.“

 

Während am ersten Veranstaltungstag die Herausforderungen im Krankenhausbereich und in der ambulanten Versorgung im Mittelpunkt der Diskussion standen, sorgte am zweiten Tag das AMNOG für eine lebhafte und auch kontroverse Debatte.

 

Von vielen Beteiligten wurde festgestellt: Das AMNOG, das fast auf den Tag genau vor fünf Jahren vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde, hat sich für die Arzneimittelbewertung als ein wichtiges Instrument etabliert, doch läuft es noch längst nicht reibungslos und widerspruchsfrei. Während die Krankenkassen beim AMNOG weitere Zuspitzungen forderten, wie z.B. eine Rückdatierung des verhandelten Preises, wurden von anderen Referenten viele drängende Probleme deutlich beim Namen benannt. So wirkt z.B. eine billige generische Vergleichstherapie als Preisanker für neue innovative Arzneimittel mit Zusatznutzen besonders innovationshemmend. 20 Marktrücknahmen seit Inkrafttreten des AMNOG spiegeln dies wider.

 

Ebenso wie Frank Schöning zögerten die Referenten daher nicht, klare Forderungen zur Nachbesserung beim AMNOG an die anwesenden Vertreter der Politik zu adressieren. Hier stellte der CDU-Vertreter Michael Hennrich klar, dass der Gesetzgeber „spätestens im Frühjahr“ gesetzliche Nachjustierungen auf den Weg bringen werde.

 

Alle Beteiligten waren sich am Ende einig: Diese Jubiläums-Veranstaltung unter dem wissenschaftlichen Vorsitz von Professor Dr. Eberhard Wille, stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, war eine gewinnbringende Veranstaltung. Fortsetzung folgt - traditionell wieder im November 2016.

20 Jahre „Bad Orber Gespräche“

Die gesundheitspolitische Gesprächsrunde der Bayer Vital GmbH findet jährlich im November statt. Sie wurde 1995 in dem gleichnamigen hessischen Kurort ins Leben gerufen. Seit 2007 lädt die Abteilung Health Policy gemeinsam mit dem Krankenhauskonzern Vivantes Gesundheitsexperten und Entscheider zur offenen Diskussion nach Berlin ein.