Erfahrungen mit der Präzisionsonkologie
So geht es Patientin Kerstin heute
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Kerstin war 30 Jahre alt, als sie die Diagnose Lungenkrebs bekam. Sie hatte nie geraucht. Die Erkrankung war bereits fortgeschritten, mit Metastasen im Becken, an der Wirbelsäule und im Hüftgelenk. Erst mithilfe einer molekularen Diagnostik des Tumors konnte eine Genfusion entdeckt werden und Kerstin erhielt daraufhin eine präzisionsonkologische Therapie, die genau diese Genfusion adressierte. Schon nach fünf Tagen hatte sie keine Beschwerden mehr. Auch heute, fast fünf Jahre später, geht es ihr gut: „Die Präzisionsonkologie hat mir mein Leben zurückgegeben. Das ist mehr als ein Lotto-Jackpot. Ich bin einfach nur glücklich und dankbar, dass ich normal leben kann und dass ich meine Kinder aufwachsen sehen darf“, sagt sie. Bayer möchte anlässlich des Weltkrebstages 2022 unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“ (engl.: „close the care gap“) mit der Fortsetzung von Kerstins Geschichte darauf aufmerksam machen, wie die molekulare Diagnostik im Allgemeinen und die Tumorgenomsequenzierung im Besonderen Versorgungslücken von Krebspatienten schließen und Therapieergebnisse verbessern kann.
Versorgungslücken schließen – Zugang zur Präzisionsonkologie ermöglichen
Eine Tumorgenomsequenzierung ist noch kein fester Bestandteil der Routinediagnostik bei Krebserkrankungen, obwohl bei mehr als einem Drittel der Patienten, die molekular diagnostiziert werden, genomische Veränderungen gefunden werden, für die passende Therapien verfügbar sind.(1) „Ich würde es jedem Betroffenen wünschen, dass er Zugang zu einer molekulardiagnostischen Untersuchung und damit zu einer präzisen Therapie hat“, sagt Kerstin. „Wichtig ist es, nicht aufzugeben“, sagt Kerstin „und sich über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Leider ist es noch immer nicht Standard, dass nach allen Genmutationen gesucht wird.“
Informationswebseite TesteDeinenTumor.de
Molekulare Diagnostik als Voraussetzung für Präzisionsonkologie
In den vergangenen Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass jeder Tumor individuelle onkogene Treiber aufweist, die auch unabhängig von der Art und der Lokalisation des Tumors vorliegen können. Bei der Präzisionsonkologie wird daher primär nicht danach geschaut, wo der Tumor im Körper sitzt, sondern welche molekulargenetischen Eigenschaften er aufweist. Diese können mithilfe bestimmter Untersuchungsverfahren ermittelt werden und danach, individuell auf den Patienten abgestimmt, behandelt werden. Patienten und Angehörige sollten den behandelnden Arzt darauf ansprechen, ob eine molekulare Diagnostik des Tumors sinnvoll ist. Informationen dazu bietet die Website www.testedeinentumor.de.
Kerstins Leben heute
Kerstins Tumor ist verschwunden, die Ärzte sprechen von einer Vollremission. Die präzisionsonkologische Therapie erhält sie weiterhin. Alle sechs bis sieben Monate hat sie Kontrolluntersuchungen. Bisher waren dabei alle Werte in Ordnung „Ich kann von Glück sagen, dass ich heute wieder einen gesunden Alltag habe. Ich habe bestimmt gelernt, bewusst auf mich und mein Leben zu achten. Und ich versuche so gut es geht im Hier und Jetzt zu leben und auch die kleinen Dinge im Alltag wertzuschätzen“, sagt Kerstin. Jeden Tag genießt sie es, ihre Kinder von der Schule abzuholen. Ihr absoluter Höhepunkt war die Hochzeit im vergangenen Jahr. „Damit haben wir uns einen Traum erfüllt“, sagt Kerstin. Die Bedeutung des Zugangs zu einer präzisionsonkologischen Therapie beschreibt sie so: „Wenn ich dieses Medikament nicht bekommen hätte, würde ich jetzt nicht mehr hier sitzen.“
Bayer unterstützt Nationale Dekade gegen Krebs
Das Ziel ist klar
Bayer ist seit 2020 aktiver Unterstützer der Nationalen Dekade gegen Krebs (www.dekade-gegen-krebs.de). Diese Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und weiteren Partnern möchte erreichen, dass künftig möglichst viele Krebsneuerkrankungen verhindert werden und Betroffene ein besseres Leben führen können. Kerstins Wunsch für die Zukunft geht noch einen Schritt weiter: „Es ist wichtig, dass weiter geforscht wird. Denn das Ziel ist doch klar: Dass in Zukunft kein Mensch mehr an Krebs sterben muss.“
(1) Massard C, Michiels S, Ferte C, et al. High-throughput genomics and clinical outcome in hard-to -treat advanced cancers: results of the MOSCATO 01 trial. Cancer Discov. 2017;7(6):586-595